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🐾 Das Ausdrucksverhalten von Hunden – Teil 2

  • Autorenbild: PawTeamEvolution
    PawTeamEvolution
  • 26. Sept.
  • 3 Min. Lesezeit

🐾 Das Ausdrucksverhalten von Hunden – Teil 2


Im ersten Teil habe ich bereits beschrieben, wie Hunde über ihre Körpersprache kommunizieren und dass es oft Missverständnisse gibt, wenn wir Menschen nur einzelne Signale herausgreifen. In diesem zweiten Teil möchte ich nun tiefer eintauchen und die feinen Zwischentöne erklären, die im Alltag entscheidend sein können.


Viele Halter nehmen zum Beispiel nicht wahr, dass ein Hund schon längst versucht hat, eine Situation zu deeskalieren, bevor er knurrt oder schnappt. Ein typisches Beispiel ist das Lecken über die Lefzen. Natürlich kann ein Hund das auch machen, wenn er Futter erwartet, doch in den meisten Situationen ist es ein Beschwichtigungssignal, mit dem er sagen möchte: „Bitte keinen Stress.“ Gähnen gehört ebenfalls zu diesen kleinen Signalen. Es bedeutet nicht immer Müdigkeit, sondern kann auf Nervosität, Stress oder Unsicherheit hinweisen. Auch das Abwenden des Kopfes oder ein bewusstes Wegschauen sind klare Zeichen, dass ein Hund keinen Konflikt möchte. Manche Hunde heben eine Pfote, wenn sie unsicher sind oder wenn sie vorsichtig Kontakt aufnehmen möchten.


Neben diesen feinen Bewegungen spielt der gesamte Körper eine wichtige Rolle. Schon minimale Veränderungen in der Muskelspannung verraten, ob ein Hund entspannt ist oder kurz vor einer Reaktion steht. Selbst der Atemrhythmus verändert sich. Wenn Hunde das Fell an bestimmten Körperstellen aufstellen, zum Beispiel nur im Nacken oder bis über die gesamte Rückenlinie, dann zeigt das, wie intensiv ihre Erregung gerade ist. Auch die Maulpartie erzählt viel: Ein offener Fang mit lockerer Zunge signalisiert meist Entspannung, während ein fester, geschlossener Fang oder das Zeigen der Zähne Anspannung und mögliche Aggression andeutet.


Die Eskalationsstufen lassen sich sehr gut beobachten, wenn man genau hinschaut. Ein Hund beginnt vielleicht mit einer Spielaufforderung, wechselt dann in eine leichte Drohgebärde, knurrt schließlich und geht im schlimmsten Fall zum Schnappen oder Beißen über. Wichtig ist, dass Halter gerade die leisen Vorwarnungen ernst nehmen. Ein Hund, der lernt, dass seine frühen Signale ignoriert werden, wird irgendwann direkter reagieren müssen – und genau das kann gefährlich werden.


Dazu kommt, dass nicht jeder Hund gleich kommuniziert. Morphologische Unterschiede spielen eine große Rolle. Ein Hund mit kupierten Ohren oder kurzer Rute kann bestimmte Signale nicht so deutlich zeigen wie einer mit vollständiger Körpersprache. Auch die Persönlichkeit ist entscheidend. Manche Hunde sind sehr ausdrucksstark und zeigen klar, wie sie sich fühlen, während andere eher subtil bleiben und nur minimale Hinweise geben.


Für den Alltag ist es daher hilfreich, den eigenen Hund genau zu beobachten. Wie sieht er aus, wenn er entspannt ist? Wie verändert sich sein Ausdruck in stressigen Situationen? Wer sich bewusst Zeit nimmt, diese Unterschiede zu erkennen, entwickelt mit der Zeit ein viel besseres Gefühl für seinen Hund. Videos können dabei eine große Unterstützung sein, denn sie erlauben es, Szenen in Ruhe zu analysieren. Auch ein kleines Notizbuch hilft, um Beobachtungen festzuhalten und Muster zu erkennen.


Das Wichtigste ist, sich klarzumachen: Hunde sprechen ständig mit uns, nur eben nicht in Worten. Wer lernt, diese Sprache zu verstehen, kann Missverständnisse vermeiden und seinem Hund Sicherheit und Vertrauen geben.


Im dritten Teil dieser Reihe werde ich darauf eingehen, wie wir Menschen im Alltag konkret reagieren können, wenn wir solche Signale wahrnehmen, und welche Fehler wir unbedingt vermeiden sollten.

Was zeigt der Hund hier auf dem Bild? Auflösung im nächsten Beitrag. Beim Ausdrucksverhalten gilt: Erst beschreiben, was man sieht, und erst danach interpretieren. Nur so bleibt man objektiv und versteht den Hund wirklich. Genau darauf gehen wir in Teil 3 näher ein 🐾
Was zeigt der Hund hier auf dem Bild? Auflösung im nächsten Beitrag. Beim Ausdrucksverhalten gilt: Erst beschreiben, was man sieht, und erst danach interpretieren. Nur so bleibt man objektiv und versteht den Hund wirklich. Genau darauf gehen wir in Teil 3 näher ein 🐾


 
 
 

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